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Donnerstag, 31. Mai 2018

Sockelloks 03

Lokomotive Jung 1Ct



Während meines Aufenthaltes im Jahre 2004 in Syrien gelang mir dieser Schnappschuss vor der Hejaz Station in Damaskus.
Die abgebildete Maschine ist eine von Jung in Jugenthal gebaute 300 PS starke 1Ct Lokomotive. Das Baujahr der Maschine ist 1906 und sie wurde für den Betrieb auf der Hedschasbahn vorgesehen.
Die Station, vor der sie aufgestellt ist, war der nördliche Endpunkt der Bahn. Bereits während meines Besuches war die Station nicht mehr in Betrieb. Es herrschte reger Baubetrieb für ein großangelegtes Businessprojekt, welches als Modell in der ehemaligen Schalterhalle des Bahnhofsgebäudes begutachtet werden konnte.
Wie die Situation heute an dieser Stelle ist, daran wage ich gar nicht zu denken.




Eine Besonderheit der vorliegenden Maschine ist die Spurweite von 1050 mm, welche die Hedschasbahn besaß. Der vermutliche Grund dafür ist, dass die bestehende Bahnlinie zwischen Beirut und Damaskus bereits die genannte Spurweite hatte.


Die Hedschasbahn verlief von Damaskus nach Medina in Saudi Arabien. Baubeginn war im Jahr 1900, und bereits 8 Jahre später, am 1. September 1908, konnte die Bahn eröffnet werden. Diverse Zweigstrecken, nach Israel und Jordanien, wurden bereits zwischen 1902 und 1905 in Betrieb genommen.


Als Lokomotiven wurden Maschinen aus Belgien und Deutschland beschafft.
Neben der Firma Jung lieferten des weiteren Krauss & Co aus München, die Sächsische Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann aus Chemnitz und Henschel & Sohn aus Cassel Lokomotiven, die auf der Bahn zum Einsatz kamen.


Weitere Lokomotiven sind in verschiedenen Stationen der Bahn noch erhalten, so beispielsweise in Medina (Saudi Arabien), Aleppo (Syrien) und im Israelischen Eisenbahnmuseum in Haifa.


Mehr Informationen findet ihr hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hedschasbahn


Bildnachweis: © Sven Grosser (grossersven71@gmail.com)



Samstag, 10. Februar 2018

Sockelloks 02



Lok 99 253


Die hier abgebildete Maschine kann man nahe der Schleuse des Europakanales in Regensburg an der Stadtamhofer Hauptstraße bewundern. Dort ist sie seit 1976 als Denkmal aufgestellt.

Die 99 253 wurde 1908 noch unter der Betriebsnummer 62ˡˡ von der Localbahn AG in München in Dienst gestellt. Gebaut wurde die Maschine bei der Lokomotivfabrik Krauss & Co, ebenfalls aus München.
Einsatzort und Stammstrecke der Lok war die sogenannte “Walhallabahn” oder, wie sie auch im Volksmund genannt wurde; das “Walhallabockerl”, zwischen Regensburg-Stadtamhof und Wörth an der Donau. Es war eine Meterspur Bahn, also mit einer Spurweite von 1000 mm.
Den Namen verdankte die Bahn der an der Strecke liegenden Gedenkstätte Walhalla bei Donaustauf.
Die Lok 99 253 war die letzte Dampflokomotive der Strecke, welche 1960 ausgemustert wurde. Die Streckenstilllegung folgte dann 1968.
Zunächst wurde die Lok nach ihrer Ausmusterung ebenfalls als Schaustück ab 1962 vor der ehemaligen Bundesbahndirektion in Regensburg aufgestellt, bevor sie ihren neuen aktuellen Ehrenplatz im Jahre 1976 erhielt.



Bildnachweis:      Bild 1 © Abdollah Bahrampoor (abdbah2003@yahoo.com)
                                Bild 2 und 3 © Sven Großer (grossersven71@gmail.com)













Sonntag, 21. Januar 2018

Sockelloks 01

Sächsische I TV (98 001)

Die abgebildete Lokalbahnlokomotive 98 001 kann in der Dauerausstellung des Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz bewundert werden.
Als Exponat der Sammlung soll sie an einen der führenden Industriezweige der Stadt erinnern, die Sächsische Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG, welche ein wesentlicher Lieferant von Lokomotiven im deutschen und internationalen Raum war.

Die ausgestellte Lok selbst ist die letzte erhaltene der 18 Maschinen der Baureihe I TV ( später 98-0), die zwischen 1910 und 1940 für die Windbergbahn produziert und ausgeliefert wurden.
Die Loks der Bauart Meyer waren speziell für die neigungs- und krümmungsreiche Strecke (Kurvenhalbmesser von 85 m bei Normalspur) der Windbergbahn konzipiert.

Im Volksmund wird die Lok auch als „Kreuzspinne“ oder „Windberglok“ bezeichnet.




Bildnachweis Foto 1: © Irma Sierra Botas ( botasisb@mexis.com)
Foto 2: © Sven Grosser ( grossersven71@gmail.com)


Foto 1

Foto 2

Sockelloks, Einleitung

Technologie aufs Podest gesetzt – SOCKELLOKS



In diesem Bereich soll es um erhaltene Lokomotiven gehen, die als Denkmal der Zeitgeschichte fungieren.

Dabei sind die Hintergründe, die zum “Aufbocken” führten sehr unterschiedlich.
Ziel ist es etwas über die Geschichte und Hintergründe der verschiedenen Ehrungen zu sehen. Manchmal spielt die Lokomotive selbst eine große Rolle, andererseits wurde sie nur stellvertretend für ein großes Ganzes ausgewählt.

Wir wollen das Geschehen im Einzelnen beleuchten, hinterfragen und dem Betrachter näher bringen.

Einig sind wir uns wohl alle, dass diese Form der Präsentation eine bessere Form ist, als die Maschine dem Schneidbrenner zu überlassen.
Mittels eines Denkmals in dieser Form lebt das Interesse und die Faszination einer wichtigen Ära von Industriegeschichte fort.