Lokomotive Jung 1Ct
Während meines
Aufenthaltes im Jahre 2004 in Syrien gelang mir dieser Schnappschuss
vor der Hejaz Station in Damaskus.
Die abgebildete
Maschine ist eine von Jung in Jugenthal gebaute 300 PS starke 1Ct
Lokomotive. Das Baujahr der Maschine ist 1906 und sie wurde für den
Betrieb auf der Hedschasbahn vorgesehen.
Die Station, vor der
sie aufgestellt ist, war der nördliche Endpunkt der Bahn. Bereits
während meines Besuches war die Station nicht mehr in Betrieb. Es
herrschte reger Baubetrieb für ein großangelegtes Businessprojekt,
welches als Modell in der ehemaligen Schalterhalle des
Bahnhofsgebäudes begutachtet werden konnte.
Wie
die Situation heute an dieser Stelle ist, daran wage ich gar nicht zu
denken.
Eine Besonderheit der
vorliegenden Maschine ist die Spurweite von 1050 mm, welche die
Hedschasbahn besaß. Der vermutliche Grund dafür ist, dass die
bestehende Bahnlinie zwischen Beirut und Damaskus bereits die
genannte Spurweite hatte.
Die Hedschasbahn
verlief von Damaskus nach Medina in Saudi Arabien. Baubeginn war im
Jahr 1900, und bereits 8 Jahre später, am 1. September 1908, konnte
die Bahn eröffnet werden. Diverse Zweigstrecken, nach Israel und
Jordanien, wurden bereits zwischen 1902 und 1905 in Betrieb genommen.
Als Lokomotiven
wurden Maschinen aus Belgien und Deutschland beschafft.
Neben der Firma Jung
lieferten des weiteren Krauss & Co aus München, die Sächsische
Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann aus Chemnitz und Henschel &
Sohn aus Cassel Lokomotiven, die auf der Bahn zum Einsatz kamen.
Weitere Lokomotiven
sind in verschiedenen Stationen der Bahn noch erhalten, so
beispielsweise in Medina (Saudi Arabien), Aleppo (Syrien) und im
Israelischen Eisenbahnmuseum in Haifa.
Mehr Informationen
findet ihr hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hedschasbahn
Bildnachweis: © Sven
Grosser (grossersven71@gmail.com)